Circa 7.000 Besucher sind am vergangenen Montag zum Kölner Tanzbrunnen angereist um ein Konzert des Blues-Rock Urgesteins ZZ-Top live zu erleben.
Wer auf Seiten des Publikums alternde Rocker mit langen Bärten erwartet hatte, wurde schon vor dem Einlass überrascht. Zwar handelte es sich um ein überwiegend reiferes Publikum, es durften dennoch nicht an der ein oder anderen Skurrilität mangeln. So erlaubten sich einige Jungspunde einen Spaß und stürmten mit angeklebten Bärten und Rollatoren das Gelände um ihren Idolen wohl etwas näher zu sein.
Doch zuerst sollte die aus den Südstaaten stammende Ben Miller Band Füße und Köpfe in die richtige Position zum mitwippen bringen. Denn auch wenn es schwer viel die Stilrichtung des Quartetts genau zu bestimmen, es machte Laune. Neben Gitarre, Schlagzeug und Co wartete das Ensemble auch mit Waschbrett, Waschwannenbass und einer in einen alten Telefonhörer eingebauten Mundharmonika auf, was den Look der Südstaatler noch unterstrich. Die Band bestehend aus Ben Miller (Vocals, Mundharmonika, Gitarre und Schlagzeug), Rachel Ammons (Violine), Bob Lewis (Waschbrett, Slide Guitar) und Scott Leber (Waschwannenbass) wirkte trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere trotzdem auf ihre Art authentisch und beendeten ihren Aufritt mit ihrer ganz eigenen Version des Ram-Jam Klassikers „Black Betty“.
Mit einer kurzen Verspätung starteten ZZ-Top, die sich optisch, musikalisch und in ihrer Besetzung in den vergangenen Jahren wohl nicht zu sehr verändert haben, mit einem ihrer Klassiker „Got me under Preassure“. Zwar lösten die weiteren Song wie „Pincushion“,“Sharp Dressed Man“ oder „Grimme all your lovin“ regen Applaus auf Seiten des Publikums aus, jedoch wirkten die Amerikaner sehr gezähmt und durchchoreografiert. Dies hatte zur Folge, dass das Publikum besonders am äußeren Rand, die Musik scheinbar nur als Hintergrundbeschallung wahrnahmen
Ein kurzes Stimmungsaufflackern gab es gegen Ende des
Konzerts bei den Covernummern „Foxy Lady“ (Jimmi Hendrix) und „Catfish Blues“ (Muddy Waters) und ZZ-Top gaben nochmal Gas. Leider wirkte der abschließende Applaus sehr zurückhaltend.
Dies veranlasste die Herren jedoch bei Ihrer erstklassigen Zugabe „La Grange“ nochmal Alles zu geben und unter Beweis stellt, warum sie bereits seit so vielen Jahren ihren Platz in der Musikszene gefunden haben.
Unabhängig von einer etwas gezähmten Performance und einem gemütlich wirkendem Publikum wurde bei einem guten Konzert in Köln unter Beweis gestellt, warum ZZ-Top seit so vielen Jahren Kultstatus besitzt, den sie auch sicher noch einige Jahre behalten werden.
ZZ-Top eine Band die Generationen begeistert.
Fotos: Marco Aversano
